Das Fachgebiet im Überblick
Mit über 274.0000 Studierenden in mehr als 600 Studiengängen an 22 Hochschulen ist das Ruhrgebiet eine der dichtesten, aber auch jüngsten Bildungslandschaften Europas. Als Teil dieser Bildungslandschaft forschen und lehren wir mit über 30 Mitarbeitern in acht Forschungsgruppen bereits seit über zwanzig Jahren an den Einsatzmöglichkeiten von Informationstechnologie in Betrieben. Unterstützt werden wir dabei von über 20 weiteren Forschungsgruppen, die in den Bereichen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Informatik forschen und lehren. Neben organisatorischen Fragen zur strategischen Ausrichtung der IT und den Möglichkeiten der Entscheidungsunterstützung, werden mit unserer Forschung auch technische Themen adressiert, welche die Implementierung und Integration betrieblicher Informationssysteme behandeln. Darüber hinaus bieten wir unseren über 1.400 Studierenden auch Kompetenzen zur Unternehmensgründung, sodass unsere Forschung und unsere Absolventen auch in Zukunft helfen, Organisationen sicher in eine digitale Zukunft zu führen.
Die Wirtschaftsinformatik in Essen
Schwerpunkte und Forschungsprojekte im Überblick
Prof. Dr. Frederik Ahlemann
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management
Was ist der Schwerpunkt der Arbeit Ihres Lehrstuhls?
In unserer Forschung widmen wir uns dem strategischen IT-Management von Organisationen. Dies beinhaltet auf der einen Seite die Entwicklung und Bewertung von Prozessmodellen, Methoden und Werkzeugen (sog. Artefakten) welche das erfolgreiche Management der IT unterstützen. Auf der anderen Seite untersuchen wir das Verhalten von und die Auswirkungen auf Menschen, die mit diesen Artefakten interagieren. Zur Sicherstellungen der Anwendbarkeit und des nachhaltigen Nutzens unserer Forschungsergebnisse arbeiten wir eng mit führenden Unternehmen aus der Praxis zusammen.
An welchem Forschungsprojekt arbeiten Sie aktuell?
Der Lehrstuhl arbeitet kontinuierlich an mehreren Forschungsprojekten aus den Bereichen des strategischen IT-Managements, oftmals in Zusammenarbeit mit Praxispartnern. So untersuchen wir beispielweise in unserem Forschungsprojekt "Methodology Acceptance" Benutzerverhalten, um solche Aspekte zu identifizieren, welche zur Akzeptanz oder Ablehnung von IT-Projektmanagementmethoden führen. Ausgangslage hierfür ist die Tatsache, dass viele standardisierte Methoden oftmals nicht in der vorgesehenen Weise genutzt werden und der durch die Einführung erhoffte Nutzen damit nur schwer nachweisbar ist.
Warum können Sie Studieninteressierten das Studium der WI an der UDE empfehlen?
Die Universität Duisburg-Essen bietet ein hervorragendes Umfeld für das Studium der Wirtschaftsinformatik. So kann im Laufe des Studiums auf ein breites Lehrangebot aus den Bereichen Wirtschaftsinformatik, Informatik und der Wirtschaftswissenschaften zurückgegriffen werden - In Summe positioniert sich die Universität Duisburg-Essen damit als starker Standort zur interdisziplinären Ausbildung von hochqualifizierten Fach- und Führungskräften für das IT-Management.
Prof. Dr. Stefan Eicker
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Softwaretechnik
Was ist der Schwerpunkt der Arbeit Ihres Lehrstuhls?
Der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Softwaretechnik hat seinen Schwerpunkt in der Ausbildung von Wirtschaftsinformatiker/-nnen im Grundlagenbereich sowie in der Vermittlung fundierter Kenntnissen im Bereiche Software-Engineering, insbesondere Softwarearchitekturen, Patterns, Internettechnologien und Entwicklungsprozessen. Die Studierenden lernen, technologische Entwicklungen zu bewerten und sich anzueignen. Dabei wird nicht die Perspektive eines Programmierers oder eines Technologieexperten eingenommen, sondern die Innovations- und Management-Perspektive gefördert, die auf die wertschaffenden Prozesse einer Organisation fokussiert.
Der Lehrstuhl verbindet in seiner Arbeit wissenschaftlich fundierte Inhalte mit weitreichenden Praxiserfahrungen, um die WirtschaftsinformatikerInnen zielführend auf das Berufsfeld vorzubereiten. Die Schaffung optimaler Lehr- und Lernbedingungen durch innovative und zielführende Veranstaltungsgestaltung hat dabei Priorität. So wurde bspw. das Modul „Einführung in die Wirtschaftsinformatik“ mit dem Preis für hochschuldidaktische Innovation in der Lehrpraxis der UDE ausgezeichnet. Auch werden regelmäßig Studienprojekte mit realen Unternehmen/Kunden angeboten.
An welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie aktuell?
Der Lehrstuhl fokussiert in seiner Forschung aktuell auf die Herausforderungen, die mit der digitalen Transformation einhergehen und untersucht, welche Möglichkeiten der Digitale Wandel für Unternehmen bietet. Entscheidend dabei ist es, die bevorstehenden Veränderungen und Hintergründe zu verstehen, digitale Innovationen im eigenen beruflichen Alltag anzuwenden und ganze Unternehmen digital zu transformieren. Im Rahmen der Forschungstätigkeiten entstand unter anderem ein Weiterbildungskonzept „Digitale Transformation“, das den Weiterbildungspreis der Ruhr Campus Academy (RCA) im Jahr 2015 erhielt.
Warum können Sie Studieninteressierten das Studium der WI an der UDE empfehlen?
Die Universität Duisburg-Essen bietet durch die heterogene Ausrichtung der WI sowohl in der Forschung als auch in der Lehre eine wettbewerbsvorteilhafte Positionierung für Studierende. Das breite Lehrangebot fördert dabei die fachliche Qualifikation und die Forschungstätigkeiten der Professoren motivieren eine mögliche wissenschaftliche Karriere. Die Integration der Informatik- und Betriebswirtschaftsangebote in das WI-Curriculum ermöglicht zudem eine individuelle Ausrichtung der Studierenden im Sinne ihrer eigenen Interessen und Zielsetzungen.
Prof. Dr. Ulrich Frank
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung
Was ist der Schwerpunkt der Arbeit Ihres Lehrstuhls?
Unsere Forschung ist darauf gerichtet, Entscheidungs- und Handlungskomplexe in Organisationen durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie effizienter zu gestalten. Dazu konzentrieren wir unsere Arbeit vor allem auf die Entwicklung und Erprobung von Methoden zur multiperspektivischen Unternehmensmodellierung. Wir verbinden einen hohen wissenschaftlichen Anspruch mit einer ausgeprägten Anwendungsorientierung. So werden unsere Projekte einerseits u. a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union gefördert, andererseits pflegen wir auch intensive Kooperationen mit Unternehmen.
An welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie aktuell?
Mit dem Projekt Language Engineering for Multilevel Modeling entwickeln wir zusammen mit Prof. Tony Clark von der Universität Sheffield eine neue Generation von Modellierungssprachen und -werkzeugen. Im Gegensatz zu anderen Modellierungsansätzen überwinden wir dabei die strenge Dichotomie von Modell und Modellierungssprache. Vielmehr erlaubt unser Ansatz eine Vielzahl von miteinander integrierten Modellierungsebenen und die Erstellung nicht nur von Modellen, sondern auch von Modellierungskonzepten zur Laufzeit. Gleichzeitig ist die rekursive und reflexive Spracharchitektur mit einer korrespondierenden (Meta-) Programmiersprache integriert. Dadurch wird es möglich, das berüchtigte Problem der Synchronisation von Modellen und Code auf überaus elegante Weise zu lösen: Es gibt eine gemeinsame Reprärsentation von Code und Modell. Auf diese Weise wird eine neue Generation von Unternehmenssoftware ermöglicht, die wir "selbstreferentiell" nennen: Ein Software-System ist mit konzeptuellen Modellen von sich selbst sowie des Unternehmens, in dem es eingesetzt wird, integriert.
Warum können Sie Studieninteressierten das Studium der WI an der UDE empfehlen?
Zunächst gilt allgemein, dass ein Studium der Wirtschaftsinformatik eine faszinierende Perspektive eröffnet: Es geht letztlich darum, die gigantische Transformation, in der sich Gesellschaften weltweit befinden, nicht nur zu verstehen, sondern aktiv mitzugestalten. Die besondere Stärke unserer Wirtschaftsinformatik-Programme hier in Essen besteht darin, dass wir nicht nur die ökonomischen Aspekte einer solchen Transformation differenziert betrachten, sondern auch die Kompetenz vermitteln, die erforderlich ist, um Software-Systeme zu entwerfen und zu implementieren. Die Studienbedingungen sind der komplexen Materie entsprechend angepasst: Die Inhalte des Studiums sind weniger auf konkrete Technologien ausgerichtet, da diese einem raschen Wandel unterworfen sind. Vielmehr vermitteln wir Studierenden Konzepte und Methoden, die es ihnen ermöglichen, den Herausforderungen des digitalen Wandels auch in der Zukunft professionell zu begegnen.
Dabei ist uns sehr daran gelegen unsere Studierenden umfassend zu fördern und Flexibilität sowie Aktualität zu gewährleisten. So erhalten die Studierenden vielfältige, multimediale Lehrmaterialen zu aktuellen Themen der Wirtschaftsinformatik und der internationalen Information Systems Forschung . Unsere Lehrveranstaltungen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Interaktion aus, wobei ein direkter Kontakt zu den Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern nicht nur möglich, sondern auch gewünscht ist. Nicht zuletzt bietet die Internationalisierung unseres Master-Studiengangs eine reizvolle Perspektive: Studierende werden so gezielt auf einen mehr und mehr globalisierten Arbeitsmarkt vorbereitet.
Prof. Dr. Tobias Kollmann
Lehrstuhl für Digital Business and Digital Entrepreneurship
Was ist der Schwerpunkt der Arbeit Ihres Lehrstuhls?
Der Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik, insb. Digital Business und Digital Entrepreneurship verfolgt über die besondere Verankerung zwischen einem ökonomischen und technischen Lehrbereich eine besondere Kombination von Ausbildung und Existenzförderung im E-Business.
So ist es das Ziel, auf der einen Seite mit den angebotenen Lehrveranstaltungen zur Intensivierung der Nutzung von digitalen Geschäftsprozessen beizutragen (E-Business). Auf der anderen Seite steht aber auch die Intensivierung der Existenzgründung in der Net Economy im Mittelpunkt (E-Entrepreneurship).
An welchem Forschungsprojekt arbeiten Sie aktuell?
Derzeit arbeiten wir an mehreren Projekten, die die Zusammenwirkung einschlägiger Faktoren aus dem entrepreneurialen Kontext untersuchen (bspw. die Auswirkung von Gründerpersönlichkeit und weiteren individuellen Eigenschaften wie Affekt sowie Umweltfaktoren auf organisale Faktoren wie Innovationsgeschehen).
Warum können Sie Studieninteressierten das Studium der WI an der UDE empfehlen?
Die Universität Duisburg-Essen bietet die einmalige Gelegenheit, die Fähigkeiten und Kompetenzen mehrerer für die Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) -Branche wichtiger Fachrichtungen, namentlich der BWL, Wirtschaftsinformatik und Informatik, zu verbinden und somit die Existenzgründung und Innovationstätigkeit in diesem Feld anzuregen und zu fördern.
Prof. Dr. Reinhard Schütte
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und integrierte Informationssysteme
Was ist der Schwerpunkt der Arbeit Ihres Lehrstuhls?
Der Lehrstuhl befasst sich mit der - die Erkenntnisse der Forschung berücksichtigenden - Gestaltung von Anwendungssystemen und Organisationen. Dabei setzen die Arbeiten am Kern des Erkenntnis- und Gestaltungsproblems an: Wie wirken IT-Systeme im allgemeinen und Enterprise Systems als spezifischer Systemtyp im besonderen in Unternehmen?
In Rahmen unserer Forschungs- und Lehrbemühungen untersuchen wir die Abhängigkeiten zwischen der Organisation und den eingesetzten Anwendungssystemen. In diesem Zusammenhang befassen wir uns mit dem Begriff der Digitalisierung und den damit verbundenen Chancen und der Herausforderungen für die Unternehmen und vor allem für die IT.
An welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie aktuell?
Der Lehrstuhl widmet sich in seinen aktuellen Forschungsprojekten den Fragestellungen, warum in der Wissenschaft anerkannte Instrumente der Informationsmodellierung, einschließlich des Enterprise Architecture Managements, eine so geringe Rolle spielen und welche Herausforderungen größere Transformationsprojekte an das IT-Management stellen. Die Ausgangsituation bildet dabei die Tatsache, dass viele Unternehmen im Zuge der Digitalisierung das Alignment von Business- und IT-Strategie einerseits und die Transformation der IT-Systemen andererseits nur unbefriedigend umgesetzt bekommen.
Warum können Sie Studieninteressierten das Studium der WI an der UDE empfehlen?
Die Wirtschaftsinformatik an der Universtät Duisburg-Essen bietet eine große thematische Bandbreite und ist in seiner Kombination mit Informatik- und Betriebswirtschaftsangeboten in Deutschland hervorragend positioniert. Dabei offerieren die Wirtschaftsinformatik-Professoren wissenschaftlich ambitionierte Lehrangebote bis hin zu wissenschaftstheoretischen Veranstaltungen und kombinieren dies mit dem international ausgerichteten und auch praktische Probleme beachtenden Themenkatalog.